Foto: Eike Neumann

Um  zu schauen, wie die neuen Schüler und Schülerinnen der Klasse 7 hier bei uns in der Oberschule „angekommen“ sind, reichte ich einen Fragebogen zum Thema „Wie ich mich und unser Miteinander erlebe“ in die Klassen. Besonders in einer Klasse erschien die Notwendigkeit groß, das persönliche Empfinden der Jungs und Mädels näher zu erfassen.

Nachdem alle den Fragebogen anonym ausgefüllt hatten, machte ich mich an das Auszählen der Antworten. „Wir gehen alle fair und respektvoll miteinander um“, „Keiner wird ausgegrenzt“, „Ich kann mich auf niemanden verlassen“, „Ich ärgere mich oft über das Verhalten einzelner Gruppenmitglieder“ oder auch „Ich bin oft unsicher, wie die anderen mich sehen“ – waren nur ein paar wenige Punkte, die mit „stimmt“ oder „stimmt nicht“ beantwortet werden sollten.

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Außerdem hatten die Schüler und Schülerinnen die Möglichkeit, ihre Gefühle kundzutun. „Ich freue mich ….“, Ich bin glücklich …“, aber auch „Mich macht wütend…“ oder „Ich schäme mich …“, konnten entsprechend auf die Klasse bezogen ausgefüllt werden. Dann gab es noch die Frage nach den Veränderungswüschen innerhalb der Klasse. Diesen Punkt füllten allerdings die wenigsten Jungs und Mädels aus.

Nachdem ich die Auswertung offen für alle vorgenommen hatte, war sich die Klasse einig, dass sie etwas für ihr Klassenklima tun wollen. Klar sind Reibereien und Konflikte normal, aber sie sollten nicht ausarten und auf unfaire Art und Weise angegangen werden. Wir erfassten gemeinsam die Baustellen der Klasse. Diese notierte ich auf Flipchartpapier und jeder Schüler sowie jede Schülerin hatte dann die Möglichkeit Klebepunkte zu verteilen – Rot für absolute Priorität und Gelb für den zweitwichtigsten Punkt. So wurden zwei größere Baustellen sichtbar. Nun hieß es, diese anzugehen. Alle waren dazu aufgerufen worden. Jeder sollte für sich überlegen, was er bzw. sie tun kann, damit diese Baustelle beigelegt wird und schrieb eine Art Selbstverpflichtung in ein Moderationsmännchen. Nun heißt es auf die Umsetzung zu achten.

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Aber wir wollen auch weiterhin etwas intensiver miteinander arbeiten. Aus dem Grund haben wir mit einer Gruppenübung angefangen – DUO-Bild. Jeweils in Zweiergruppen sollte sich dieser Übung gestellt werden. Eine Person fässt dabei einen Stift unten an und führt damit den Stift, die zweite Person fässt weiter oben an und versucht sich führen zu lassen. Ich erzählte dann eine kleine Geschichte, die die Schüler und Schülerinnen versuchen sollten, auf diese Art und Weise zu zeichnen.

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Das klappte ganz gut, es gab erstaunlicherweise keine Konflikte und alle waren mit ihrem „Kunstwerk“ mehr als zufrieden. Nun wollen wir zukünftig im Bereich der Kommunikation und Konfliktbearbeitung noch weiter zusammen arbeiten.

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