Als vor gut einhundert Jahren der Frauentag entstand, war er kein Tag zum Feiern und Gratulieren. Es war ein Tag des Kampfes der Frauen für Gleichberechtigung und Wahlrecht. Frauen zogen auf die Straße, weil sie als gleichwertige Partner in der Gesellschaft gesehen werden wollten.
1908 gründeten amerikanische Frauen eine Bewegung mit dem Ziel, das Wahlrecht auch für Frauen zu erreichen. Der Termin 8.3. als jährlicher Feiertag wurde erst 1921 festgelegt. Es geschah als Erinnerung an die Frauen von St. Petersburg. Die armen Frauen dort waren es, die an diesem Tag ihrer Not und Verzweiflung mit Protesten Luft machten. Der Ruf nach Brot und Feuerholz brachte die Frauen auf die Straße.
Keine romantischen Gedanken, sondern der Wunsch nach Gerechtigkeit ließ den internationalen Frauentag entstehen. Inzwischen ist der internationale Frauentag in vielen Ländern nationaler Feiertag. Indem der Tag gefeiert wird, täuscht er über viele Nöte und Missstände von Frauen in aller Welt hinweg. Dabei geht es vielen einfach nur um gleiche Rechte. Es gibt um die Anerkennung als gleichwertiger Teil der Gesellschaft. Um Anerkennung der Arbeitskraft von Frauen und um Anerkennung ihrer Persönlichkeit.
Aus diesem Grund entstand bei uns der Wunsch gemeinsam mit den Müttern einen Nachmittag zum Thema "Frauentag" stattfinden zu lassen.
Wir wollten wissen, wie die verschiedenen Generationen (Mütter, Großmütter und wir) zum Thema "Frausein" stehen. Im Vorfeld führten wir in Fehrbellin Interviews durch, um zu erfahren, was die Einwohner über den Frauentag wissen. Das war nicht so viel. Wir fertigten dann Körperbilder an und überlegten, was es bedeutet ein Mädchen zu sein. Dann entschlossen wir uns eine Präsentation zum Thema Frauentag zu machen. Mit Hilfe des Chores der Grundschule Fehrbellin bekam der Film einen feierlichen Rahmen.
Am 8.3.14 war es dann soweit, unser Film hatte im Jugendclub Manker Premiere. Bereits am Vortag wurde für unsere Mütter gebacken und Salate angefertigt.
Der Raum wurde festlich geschmückt, für jede Frau ein Blümchen bereitgestellt. Und dann kamen die Gäste. Unser Film über den Frauentag bot viel Input zum Thema und machte es uns leicht mit den verschiedenen Generationen ins Gespräch zu kommen. Es war ein gelungener Nachmittag.
Bild: Kerstin Zimmermann