Am 7. Juli veranstaltete der CSD Cottbus e.V. einen Drag Workshop. Drag Queens oder Drag Kings sollten in sechs Stunden entstehen.
Drei mutige Menschen waren angereist, um sich schminken zu lassen.
Ihnen wurde Schritt für Schritt das Gesicht „weggeschminkt“ um ihnen dann ein neues Aussehen zu geben.
„Das ist für viele Teilnehmende ein ganz merkwürdiger Moment“, sagte Sascha, der gerade seinem Model die Augenbrauen zupfte. „Sich selbst im Spiegel verschwinden zu sehen, erleben viele als einen unglaublich eindrucksvollen Moment“, ergänzt der Ehrenamtliche.
Sich mit dem Fremden auseinander zu setzen ist Bestandteil des Christopher Street Days. Daher haben die Akteure Angebote entwickelt, die Fremdsein auf kreative und faszinierende Art und Weise möglich macht.
Die Kunstform, eine Drag Queen oder ein Drag King darzustellen, findet sich vorwiegend in der Homoszene. Für einige dieser Künstler_innen geht die Form der Kunst weit über die reine Imitation des überspitzt Weiblichen oder Männlichen hinaus. Nicht selten verstehen sich Drag Queens oder Kings als genau das, was sie darstellen.
Nun aber wieder zurück zum Workshop.
Es sollte nicht nur geschminkt werden. Um die Verwandlung perfekt zu machen, waren auch reichlich Kleider, Schuhe, Perücken und andere Hilfsmittel vor Ort. Interessierte hatten auch die Möglichkeit, Schritt für Schritt den Akt der Verwandlung anzuschauen. Natürlich wurden auch einige Geheimnisse gelüftet und Schminktipps gegeben.
Nach gut sechs Stunden waren die Verwandlungen perfekt. Die Teilnehmenden wurden zu einem Fotoshooting eingeladen. Es entstanden tolle Bilder.
„Wenn die Teilnehmenden Spaß an der Verwandlung hatten und am Ende sich plötzlich ganz anders vor der Kamera geben, als sie das noch vor einigen Stunden getan hätten, ja dann haben wir einen guten Job gemacht“, sagte Sascha, der sich ehrenamtlich in diesem Projekt engagiert hat. „Einige wollen am Ende den Fummel gar nicht mehr ausziehen“, ergänzt er und lacht.