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Am 11. Juli 2015 zogen anlässlich des 7. Christopher Street Days rund 250 Menschen durch Cottbus. Unter dem Motto "Wir sind überall!" gingen Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans*, Intergeschlechtliche, queere Menschen und Heteros auf die Straße um für Akzeptanz und gegenseitigen Respekt zu werben.

Allen voran zeigten in diesem Jahr sieben CSD-Botschafter_innen Gesicht. Sie ließen feierlich einen Luftballon-Regenbogen zur Eröffnung der Demo steigen.

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Bürgermeisterin und Schirmfrau Marietta Tzschoppe sagte "Es gibt schon mehr Akzeptanz in der Gesellschaft, aber es ist noch nicht die Akzeptanz, die gebraucht wird."

IMG 5904Foto: 2. Fachforum gegen Homo- und Trans*phobieDie Demonstration bildete den Höhepunkt der Prideweek, die seit Montag durch Cottbus und den ländlichen Raum wanderte. Vielfältige Programmpunkte, darunter Regenbogenflaggenhissungen, ein Drag Workshop, Filmveranstaltungen und Gesprächsrunden zu queeren Themen, ein Fachforum für Sozialarbeiter_innen und Lehrende, eine Bannerwerkstatt, ein Selbsterfahrungskurs für Frauen und mehr hatten die CSD Organisatoren in die Aktionswoche gepackt.

2015 CSDCB FfA Senioren Wohnpark CottbusFoto: Flaggenhissung am Senioren-Wohnpark CottbusWeit vor der Demo hatten Ehrenamtliche mit Firmen, Betrieben, Organisationen, Vereinen, Schulen und Verwaltungen Kontakt aufgenommen. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Immerhin wehten in Cottbus und im Landkreis Spree-Neiße eine Woche lang an über 115 Standorten solidarisch Regenbogenfahnen.

Mit einer Schweigeminute erinnerten die Schwestern Suzette und Dominique vom Orden der Schwestern der Perpetuellen Indulgenz, den Opfern von Hassverbrechen. "Deswegen haben wir auch die Pflicht, hier auf die Straße zu gehen, für alle Menschen, denen es nicht möglich ist, selbst für ihre Rechte einzutreten und für alle die, die nicht mehr unter uns sind", sagte Schwester Suzette.

Lebendig, laut und vielfältig zog die Demo durch die Innenstadt und endete am Jugendkulturzentrum Glad-House. Dort schloss sich das Straßenfest an.

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Mit Graffiti, Comiczeichnen, Livemusik und Leckereien vom Grill entstand ein Moment der Begegnungen und Verständigung.

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Am Abend wurde im Glad-House zur Rainbowparty getanzt und bis in die Morgenstunden hinein gefeiert. Highlight der Party war die Aktion "Bodypainting".

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Fazit: Der diesjährige 7. CSD Cottbus war erfolgreich. Noch nie waren so viele Ehrenamtliche engagiert dabei, noch nie gab es so viele Beteiligte aus Zivilgesellschaft, Politik, Verwaltung und Wirtschaft, die Flagge und Gesicht gezeigt haben. Noch nie wurden gemeinsam so viele ehrenamtlich geleistete Stunden investiert, um einen CSD Cottbus möglich zu machen.

IMG 6010Wo Licht ist, ist gewöhnlich auch Schatten. Eine bittere Beinote gab es doch und diese soll keineswegs unter den Tisch fallen. Aufgrund der Vergabe der öffentlichen Mittel durch das Sozialministerium war der CSD im Vorfeld gefährlich ins wanken geraten. Am Tag der Demo war noch kein Geld durch das Land Brandenburg zur Verfügung gestellt worden, lediglich die Zusage existierte. Somit waren Ehrenamtliche gezwungen, Darlehen aufzunehmen um die CSD-Aktionen zu retten. Ein Umstand, den die CSD-Moderatorin Miss Cherry Moonlight mit den Worten "erbärmlich für das Land Brandenburg" kommentierte. Im nächsten Jahr, so die Drag Queen, wünsche sie sich, dass die Bewilligung fristgerecht und der CSD problemlos durchführbar sei.

Der 7. CSD Cottbus wurde durch das Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie des Landes Brandenburg (MASGF), die Stadt Cottbus, den Landkreis Spree-Neiße und Spenden finanziert.


CSD Videos vom 11. Juli 2015 - wir waren mit der Kamera für Dich dabei: