Foto: Eike Neumann

Am 20.02. fand am Vormittag für die Schüler und Schülerinnen der Jahrgangsstufe 8 ein etwas anderes Unterrichtsprogramm statt. Die Fachschülerinnen des OSZ Wittenberge hatten unter der Leitung von C. Koynowski von der Suchthilfe Prignitz den Suchtparcours in der Turnhalle der Förderschule aufgebaut und zur Projektarbeit eingeladen.

Sechs bzw. sieben Stationen luden die Jungs und Mädels zum Mitarbeiten ein. Im ersten Durchgang war es „nur“ eine Klasse der Oberschule sowie drei Klassen der Schule mit dem sonderpädagogischen Förderschwerpunkt Lernen, die das Angebot gerne annahmen. Im zweiten Durchgang kam die Oberschule mit den restlichen drei Klassen zum Projekt. Aus der Zahl der teilnehmenden Schüler und Schülerinnen ergab sich dann die genaue Anzahl der Stationen. Sechs im ersten und sieben im zweiten Durchgang – das hing einfach mit der Anzahl der Schüler und Schülerinnen zusammen.

Doch was waren nun die konkreten Stationen und was konnten die Jungs und Mädels dort genau machen?

  • Alkohol – Trinkst du schon oder lebst du noch?
  • Cannabis – Wahrheit oder Lüge? Lüge oder Wahrheit?
  • Nikotin – Rauchzeichen
  • Essen – Wenn Essen zum Zwang wird
  • Spielen – Play or Game?!?
  • Hilfenetz – Such(s)t Hilfe?
  • und (Freundschaft).

In den Stationen ging es dann nicht darum, mit dem erhobenen Zeigefinger dazustehen, sondern vielmehr mit den Mädels und Jungs locker ins Gespräch zu kommen, um Mythen, Halbwissen und alles was sonst so interessiert, zu klären. Auf diese lockere Art und Weise schafften es die Fachschülerinnen sehr gut, an die Schüler und Schülerinnen heranzukommen und auch das eine oder andere Wissen noch zu vermitteln.

Foto: Eike Neumann

Bei der Station „Alkohol“ wurden Fragen rund um das Thema gestellt bzw. die Mädels und Jungs sollten bestimmte Begriffe erklären. Mit der Rauschbrille konnten sie nachvollziehen, wie es sich „anfühlt“, wenn man (zu tief) ins Glas oder die Flasche geschaut hat – das Werfen der Dartpfeile oder auch das Absolvieren eines kleinen Parcours erwies sich so schon als recht schwierig.

Foto: Eike Neumann

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Ähnlich lief die Station Cannabis ab – es wurden zunächst Karten mit Fragen gezogen, über die ein Austausch stattfand und auch hier kam die Rauschbrille zum Einsatz.

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Bei der Station „Nikotin“ ging es beispielsweise um die Inhaltstoffe einer Zigarette. Hier staunten alle nicht schlecht, wie viele es denn tatsächlich sind und wie hochgradig giftig diese sind.

„Am interessantesten fand ich die Station mit dem Rauchen“, sagte eine Schülerin auf Nachfrage ein paar Tage später in der Schule. „Ich wusste gar nicht, was alles in einer Zigarette so drin ist. Ich bin froh, dass ich nicht rauche“.

Foto: Eike Neumann

Bei der Station „Essen“ ging es auch weniger darum, sich konkret über die möglichen Essstörungen auszutauschen. Ähnlich wie beim Fernsehspiel „Eins, Zwei oder Drei“ wurden Fragen rund um das Thema Ernährung gestellt und die Schüler und Schülerinnen sollten sich zu den Antworten auf die entsprechenden Felder stellen.

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Und welches Getränk hat nun den höchsten Zuckeranteil „Fanta, Cola oder Sprite“? Bedingt durch die Medien wählten fast alle hier die Cola aus, da es im TV sehr oft hervorgehoben wird bzw. sie es von anderen Quellen so gehört hatten. Aber die Antwort ist nicht ganz richtig – denn der Zuckeranteil in der Sprite ist noch etwas höher. Wer hätte das gedacht?!? Auch wurde die Ernährungspyramide bildlich gut dargstellt.

Foto: Eike Neumann

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Besonders die Station „Spielen – Play or Game“ wurde in der letzten Zeit etwas abgewandelt. Natürlich stehen immer noch Computer-/ Onlinespiele bei einigen hoch im Kurs, aber besonders die Neuen Medien gewinnen immer mehr an Bedeutung – WhatsApp, Instagram und Co. Ab welchem Alter darf man sich dort anmelden, was steht denn eigentlich in den AGBs – diesen und weiteren Fragen wurde nachgegangen.

Foto: Eike Neumann

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Bei der Hilfestation wurde eine imaginäre Person kreiert. Dann wurde besprochen, wo sich diese Person schließlich Hilfe holen könnte bzw. bei welchen Personen. Ganz weit oben standen da die Freunde. Mit Sicherheit sprachen da Einige aus ihrer eigenen Erfahrung. Aber auch die Familie spielt eine wichtige Rolle. Zu hoffen ist natürlich, dass keiner in große Not gerät. Aber sollte es doch mal so sein – sie wissen jetzt, wie groß auch das Hilfenetz sein kann.

Foto: Eike Neumann

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Welche Rolle spielt Freundschaft bei der Thematik Sucht? Eine große … das wurde ja schon in der Hilfestation deutlich. Das sollte nun noch symbolisch mit dem Knüpfen von Freundschaftsarmbändern hervorgehoben werden. Und so hatten die Schüler und Schülerinnen auch eine schöne Erinnerung an das Projekt, die sie mit nach Hause nehmen konnten. Auch die Lehrer und Lehrerinnen, die ihre Klassen zur Förderschule begleitet hatten und auch ich als ihre Sozialarbeiterin bekamen ein Armband geschenkt.

Foto: Eike Neumann

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Die Atmosphäre an den einzelnen Stationen war mehr als gut, so dass alle zufrieden nach Hause bzw. auch erst einmal noch in den restlichen Unterricht gehen konnten.

Es war ein gelungener Tag. Danke an alle Beteiligten.