Foto: Daniela Heuer

Endlich war es soweit. Am Freitag, den 12.04.2019 trafen sich 30 Kinder und Jugendliche aus Pritzwalk und Kyritz bzw. Umgebung, um gemeinsam in ein tolles, erlebnisreiches Wochenende zu starten. Ziel war das Jugendgästehaus am Wald in Neuendorf/Löwenberger Land. Alle freuten sich darauf, gemeinsam Spaß zu haben, zu Klettern, Bogen zu schießen und abenteuerliche Spiele zu absolvieren.

Ziel des Projektes war die Förderung der Team-, Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit. Gleichzeitig ging es darum, Problemlösungen für verschiedenste Aktionen und Aufgaben zu finden, um dann gemeinsam Erfolg zu haben. Unterstützt wurden wir von zwei Teamern der „Wolkenkratzer“. Das ist ein Verein, der bundesweit erlebnispädagogische Projekte anbietet und durchführt.

Am ersten Abend gab es nach einem leckeren Abendbrot gleich die ersten Aktionen, um sich kennenzulernen und miteinander warm zu werden. „Seilspringen mal anders“ war eine gelungene Einstiegsübung. Ein ziemlich langes Seil wurde von den Wolkenkratzern geschwungen und die gesamte Gruppe musste unter durchlaufen, ohne dass jemand das Seil berührte. Hm, das kennt doch eigentlich jeder. Aber die Aufträge wurden schwieriger. So durfte z.B. bei jedem Schwingen nur eine gewisse Anzahl von Leuten hindurchlaufen. Dann gab es die Anleitung, dass eine gleiche Anzahl von Jungen und Mädchen durchlaufen muss und so weiter und so weiter. Sehr schnell bemerkten die Mädchen und Jungen, dass man sich schon absprechen und koordinieren muss, um diese Aufgaben bewältigen zu können. Am Ende funktionierte alles super.

Foto: Daniela Heuer

Somit ging der erste Tag bzw. Abend sehr schnell vorbei. Die Höhepunkte am zweiten Tag waren das Teamklettern und Bogenschießen. Beim Klettern musste ein Parcour in den Bäumen absolviert werden. Dabei waren immer zwei Personen oben, die sich gegenseitig unterstützten und motivierten. Gleichzeitig mussten die TN unten die anderen auf dem Seil absichern. Dazu brauchte man Vertrauen und Verantwortungsbewusstsein. Die Sensibilisierung der TN dafür erfolgte im Vorfeld durch verschiedenste Vertrauens- und Kooperationsübungen.

Foto: Daniela Heuer

Auch wenn nicht alle TN den Parcour komplett durchliefen, war es eine Erfahrung im Umgang mit eigenen Ängsten und Stärken. Ängste überwinden oder auch das Eingestehen eigener Grenzen, ohne befürchten zu müssen, dass andere lästern, war ein wesentlicher Punkt beim Klettern. Man darf sich freuen, wenn man etwas geschafft hat, muss aber auch nicht traurig sein, wenn man seine Grenzen erkennt und dazu steht. Auch dazu gehört Stärke. Auch beim Bogenschießen waren alle TN mit großen Eifer dabei. Hier war es auch sehr wichtig, sich an Regeln zu halten, aufeinander zu achten und sich auszuprobieren.

Foto: Daniela Heuer

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Nach einem stärkenden Grillbuffet gab es dann noch einige abschließende Spiele, die noch einmal viel Kondition erforderten, aber bei allen gut angekommen sind. Das war ein sehr erlebnisreicher, anstrengender, aber auch cooler Tag. Am späteren Abend konnte man dann seine Kräfte beim gemütlichen Beisammensein am Lagerfeuer wieder auftanken und den Samstag so ausklingen lassen. Am Sonntag hatten die Jungen und Mädchen nach dem Packen und der Zimmerreinigung die Möglichkeit, sich individuell bei Sport und Spiel zu beschäftigen. Nach dem Mittagessen ging es dann mit dem Bus müde, aber gut gelaunt und voller Eindrücke nach Hause.

Die Kommunikations-, Kooperations- und Problemlöseaufgaben waren für große Gruppen konzipiert. Neben kleineren Aktionen gab es viele Aufgaben, die - geplant - nicht sofort beim ersten Mal erfolgreich waren. Hier musste die gesamte Gruppe miteinander kommunizieren, um sich gemeinsam Strategien und Mittel zu überlegen, welche dann für alle gemeinsam zum Erfolg führten. Hier konnte man während des Projektes eine tolle Entwicklung beobachten. Es wurde allen nach jedem Spiel / nach jeder Aktion bewusster, worum es ging. Alle unterstützten sich gegenseitig, jeder konnte mit seinen Stärken zum Gelingen beitragen. Man machte sich gegenseitig Mut und motivierte sich. Man achtete aufeinander.

Foto: Daniela Heuer

Dabei hatten alle TN viel Spaß, aber auch viele Aha Momente. War es am Anfang so, dass der Geduldsfaden bei einigen doch recht kurz war, wenn etwas nicht gleich gelang und man eigentlich aufgeben oder abbrechen wollte, so entwickelte man doch im Verlauf Ehrgeiz und Durchhaltevermögen. Das war u.a. ein wesentlicher Punkt, den wir auch am Ende des Projektes mit auf dem Weg gegeben haben: Nicht alles klappt beim ersten Mal, man muss sich durchkämpfen und darf nicht zu schnell aufgeben. Meist finden sich immer Alternativen oder andere Lösungsstrukturen, die zum Erfolg führen. Dabei ist es auch immer wichtig, sich Hilfe und Unterstützung zu holen bzw. diese auch zu geben.

Foto: Daniela Heuer

Bei allen Aktionen kann man sagen, dass der Weg das eigentliche Ziel war. Das Kennenlernen verschiedener Prozesse, die letztendlich zum Erfolg führen, war das Wichtigste. So erhielten die TN einen Einblick, warum bestimmte Dinge unter Menschen vielleicht nicht so funktionieren und was jeder einzelne bzw. was man gemeinsam dagegen tun kann.

Foto: Daniela Heuer

Das gesamte Projekt war geprägt von gemeinsamen positiven Erlebnissen und Erfahrungen, abwechslungsreich, lustig und abenteuerlich. Die Wolkenkratzer führten verschiedenste Aktionen durch, die inhaltlich und pädagogisch sehr wertvoll waren. Am Ende gab es immer eine Auswertung, die Tipps, Anregungen und Handlungsmöglichkeiten zusammenfassten und vertieften, so dass diese von den TN in ihren Alltag integriert werden können. Bei der abschließenden Auswertungsrunde waren sich alle – Teilnehmer_innen, Teamer und Sozialarbeiter-innen der B.B.L. – einig, dass das Wochenende sehr gelungen war und allen gefallen hat. Dazu beigetragen hat auch die tolle Unterkunft, die Verpflegung und der Service des Jugendgästehauses. Ein Dankeschön an alle Beteiligten.