2017 besuchten wir mit den 8. Klassen des Gymnasiums die interaktive Wanderausstellung „Echt Krass“. Hierbei ging es um sexuelle Aufklärung und Selbstbestimmung. Der Kreisjugendring Prignitz hatte damals die Ausstellung des PETZE Instituts für Gewaltprävention aus Kiel nach Perleberg ins EFFI geholt. Dieses Angebot war thematisch und methodisch so gut, dass wir uns entschlossen, dieses Projekt 2019 in Pritzwalk am Johann-Wolfgang-von-Goethe Gymnasium anzubieten. So organisierten wir in Kooperation mit dem Kreisjugendring, der Beratungsstelle Pro familia, der Polizeiprävention bzw. der Freiherr-von-Rochow-Oberschule und der Schule mit dem sonderpädagogischen Schwerpunkt Lernen dieses Projekt. Insgesamt nahmen11 Klassen der Jahrgangsstufen 7 und 8 daran teil, zusätzlich geöffnet war diese Ausstellung auch für Eltern und andere Interessierte.
In der Ausstellung geht es um die Sensibilisierung für sexuelle Grenzverletzungen, Informationen über sexualisierte Gewalt und über das Recht von Mädchen und Jungen auf Schutz und Hilfe und der Stärkung von Jungen und Mädchen in ihren sozialen Kompetenzen bzw. der Eröffnung von Handlungsmöglichkeiten und Auswegen aus der Gewalt. Um die Jungs und Mädels auf diese Ausstellung vorzubereiten, fanden im Vorfeld Workshops statt. Diese wurden von einer Mitarbeiterin von Pro familia durchgeführt, die uns, neben dem KJR, bei der eigentlichen Ausstellung begleitete. Es gab insgesamt fünf Stationen, an denen die Schüler_innen interaktiv tätig werden konnten. Man musste also nicht nur lesen, sondern konnte sich aktiv beteiligen. Das gab die Garantie, dass alle sich intensiv mit den verschiedenen Themen auseinandersetzen wollten und konnten.
Außerdem fanden Gesprächs- und Diskussionsrunden mit der Polizeiprävention statt, in denen es um rechtliche Dinge, gerade in den sozialen Medien, bezüglich der Thematik ging.
LOVE AND HATE – setzte sich mit Gruppendruck, Teenagerbeziehungen und sexueller Gewalt durch Erwachsene auseinander. „Dabeisein ist alles! Zwischen Himmel und Hölle! Hinter verschlossenen Türen!...Da krieg ich Herzrasen!“
LAW AND ORDER – legte Mythen und Tatsachen über Vergewaltigung, Sexualstraftaten und Gesetze, sowie die Folgen sexueller Gewalt offen. „Das geht nicht spurlos vorbei!“
SEX SELLS – thematisierte sexistische Werbung, Pornographie und sexuelle Übergriffe im Internet. „Noch schön oder schon sexistisch? Wenn das Netz zum Tatort wird! Alles Porno oder was? Was guckst du?“
TRAIL AND ERROR – befasste sich mit Flirttipps, Anmachsprüchen und Selbstbehauptung „Netter Flirt oder blöde Anmache? Ego Shooter oder Teamplayer? Mach mich nicht an!“
STOP AND GO – präsentierte sexuelle Skripte, Klischees und wie Jungen und Mädchen Grenzen setzen und achten „Wo hört der Spaß auf? Lass laufen oder jetzt ist Schluss!
Mädchen ticken anders – Jungs auch! Fass mich nicht an!“
Diese Ausstellung ist richtig gut. Durch die Möglichkeiten des aktiven Mitmachens waren die Mädchen und Jungen motiviert, sich mit diesen Inhalten intensiv auseinanderzusetzen. An dieser Stelle ein Dankeschön an die Mitarbeiterinnen vom KJR, Pro Familia und der Polizeiprävention, die diese Ausstellung und damit die Stärkung der sozialen Kompetenzen, des Verständnisses für- und untereinander und die Sensibilisierung für diese Thematiken unterstützt haben.