Foto: Eike Neumann

Geld – entweder man hat es oder man hat es nicht. Letzteres trifft auf die 21jährige Miriam, die 20jährige Paula, den 20jährigen Sammy sowie den 40jährigen Goran zu.

Diese vier Menschen erzählen in dem Medienbeitrag „Jugendverschuldung“, der vom Medienprojekt Wuppertal herausgegeben wurde, wie sie in die Spirale der Verschuldung hineingeraten sind und welche Wege es für sie wieder nach draußen geben kann bzw. schon gibt.

Der WAT Kurs 10 setzte sich mit diesem Filmmaterial intensiver auseinander und beleuchtete so die Sonnen- und halt auch die Schattenseiten zum Thema Geld.

Die Jugendlichen waren schon ergriffen, wie schnell die Darsteller und auch aus welchen Gründen diese in die Verschuldung geraten sind. Denn bei allen vieren ging es recht zügig los. Der 18. Geburtstag öffnete die Tür für zahlreiche „eigene Geschäfte“. Erste Verträge wurden schnell unterschrieben, ohne über die Tragweite weiter nachzudenken. Das Internet lockte mit vielen Angeboten und Ratenzahlungen. Aber der Handyvertrag muss nun mal regelmäßig bezahlt werden und auch die Einkäufe über das Internet und die damit verbundenen Raten müssen irgendwann auch irgendwie beglichen werden. Die erste eigene Wohnung soll vielleicht her und das erste eigene Auto auch. Viele Dinge, die einfach Geld kosten. Und dann gibt es ja nicht nur die regelmäßigen monatlichen Zahlungen, die man tätigen muss. Was ist, wenn zum Beispiel die Waschmaschine oder auch das Auto plötzlich kaputt gehen? Es entstehen zusätzliche Kosten. All dies hatten unsere vier Beispiele nicht bedacht. Erstmal wirkte einfach alles nur schön. Endlich darf ich alleine ….

Unsere Jugendlichen sollten keineswegs abgeschreckt werden, vielmehr wollten wir sie für diese Thematik sensibilisieren.

Foto: Eike Neumann

In einem weiteren Schritt beschäftigten sie sich in Gruppen noch mit weiteren Fallbeispielen. „Familie Heinzelmann“, „Timo“, „Otto und Elke“, „Lisa Marie“ und „Zeyna und Markus“ wollten auch „leben“. In ihren Gruppen sollten nun die passenden Karten aus den Bereichen „Wohnen“, „Dinge des täglichen Bedarfs“, „Hobbies“, „Mobilität“ und „Internet/ Telefon“ zugeordnet werden. Es sollte nach Möglichkeit so passen, dass zum einen natürlich die Bedürfnisse der einzelnen Charaktere Berücksichtigung fanden und zum anderen am Ende des Monats noch etwas Geld übrig ist. Richtig haushalten lautete hier die Devise. Nachdem sich die Gruppen erstmal mehr willkürlich die Karten genommen hatten, wurde nun geschaut, was wirklich wichtig ist und dann ging die Tauscherei unter den Gruppen los. „Wir haben eine Katze und brauchen somit auch Katzenfutter. Was sollen wir mit dem Hundefutter denn anstellen?“ Auch auf solche Kleinigkeiten wurde geachtet. Und braucht „Lisa Marie“ als Studentin denn wirklich eine 5-Zimmer-Wohnung? Wohl nicht, hier würde ein WG Zimmer reichen. Es war sehr interessant anzusehen, wie die Jugendlichen untereinander verhandelten, denn keine Gruppe wollte sich von Karten trennen und andere Karten annehmen, die ihnen ein dickes Minus in der Haushaltskasse beschert hätten. Und wenn es dann doch so war? Dann lautete die große Frage: „Was kann ich selber tun, um zu sparen?“

Natürlich konnten wir mit unserem kleinen Finanzprojekt nur auf die Gefahren hinweisen und zum eigenen Nachdenken anregen. Was die Jugendlichen jetzt daraus machen, das bleibt abzuwarten. Wir können nur hoffen, dass es ihnen nicht irgendwann genauso ergeht, wie unseren vier Beispielen aus dem Film.