Foto: Daniela Heuer
In den Ferien werden einige junge Leute in der Gedenkstätte des Todesmarsches im Belower Wald ein Projekt beginnen, in dessen Rahmen sie sich mit dieser Thematik auseinandersetzen und die Bibliothek dort neu systematisieren werden. Im Vorfeld bestand der Wunsch, die Mahn- und Gedenkstätte in Sachsenhausen als Projekteinführung zu besuchen.
Bei nicht gerade schönem Wetter - was die ganze Schrecklichkeit des Ortes noch mehr verdeutlichte – setzten wir uns mit den Inhalten der Ausstellungen, der einzelnen Baracken und Gebäuden, mit dem Gelände und natürlich mit dem Leben der Häftlinge auseinander. Über Dinge zu hören ist eine Sache, aber diese Orte des Geschehens dann selbst zu sehen, ist eine andere. Hier erlebten Menschen unbeschreibliche Gewalt, Misshandlungen, Hunger, Krankheit und Vernichtung. Am 20. und 21. April 1945 wurden mehr als 33000 Häftlinge aus dem Lager Sachsenhausen auf den Todesmarsch Richtung Nordwesten geschickt. Ab dem 23. April 1945 wurden etwa 16000 Häftlinge aus verschiedenen Kolonnen im Belower Wald zusammengezogen und mussten ohne Nahrung und Unterkünfte bei nasskaltem Wetter dort kampieren, bevor sie am 29. April 1945 weiterziehen mussten, wenn sie noch konnten. Der Besuch der Gedenkstätte Sachsenhausen war schon sehr aufwühlend und stimmte uns noch lange Zeit danach sehr nachdenklich. Die intensive Auseinandersetzung mit dem Todesmarsch in den nächsten Wochen wird bestimmt emotional auch sehr anstrengend. Aber es ist wichtig, dass man die Geschichte nicht vergisst und sich damit beschäftigt.