Foto: Eike Neumann

Das Thema Medien spielt immer wieder eine große Rolle unter den Jungs und Mädels und sicherlich auch bei vielen Erwachsenen. Das Smartphone als „Alleskönner“, kleiner Computer, das super in die Hosentasche passt. Kontakt halten zu Freunden, chatten, posten und noch vieles mehr ist möglich und wenn man wollen würde, auch 24 Stunden lang an sieben Tagen in der Woche. Aber es gibt nicht nur Vorteile, die mit diesem kleinen „Alleskönner“ verbunden sind. Leider kommt es immer wieder auch zu Nutzungsverhalten, das Nachteile mit sich bringt.

Es wird beleidigt, bedroht, andere werden in ihrer Würde herabgesetzt, falsche Behauptungen kursieren und es gibt Verletzungen der Privatsphäre und des Persönlichkeitsrechts, um nur einige Punkte zu nennen.

Aus diesem Grund freuten wir uns, dass wir den Weimarer Kultur-Express bei uns an der Schule für den Jahrgang 7 begrüßen konnten. Lange war unklar, ob es klappt oder nicht, denn Corona hat uns ja nach wie vor fest im Griff. Aus diesem Grund griffen auch strenge Hygienemaßnahmen. Das Theaterstück „Online“ vom Weimarer Kultur-Express wurde dabei eingebettet in einen interaktiven Parcours zum Thema Medien- und Computerspiele. Der Parcours fand dabei klassenweise statt.

Foto: Eike Neumann

Die Umsetzung war dabei nur möglich durch eine gute räumliche Planung in der Schule, für die ich mich beim stellvertretenden Schulleiter bedanken möchte. Alle Räume befanden sich auf einer Ebene, die Räume waren durch Zwischentüren getrennt oder über den Flur erreichbar, so dass ich während des Parcours gut die einzelnen Klassen erreichen konnte und nicht durch das ganze Schulhaus laufen musste. Außerdem wurde ich bei der Umsetzung von den Klassenlehrern und Lehrerinnen super unterstützt, sowie von unserer neuen Kollegin K. Engelhardt. Alle bekamen eine kleine Einweisung, die Stationen hatte ich vorher so aufbereitet, dass es keine Probleme geben sollte.

Foto: Eike Neumann

An neun Stationen setzten sich die Jungs und Mädels des Jahrgangs 7 auf unterschiedliche Art und Weise mit dem bereits genannten Thema auseinander. Es ging um Wissenserweiterung beziehungsweise Vertiefung des bereits vorhandenen Wissens bei den Stationen „Wissensspiel“, „Codeknacker“ und „Recht und Gesetz im Netz“. Außerdem sollten die Kids überlegen, wie viel Zeit sie selbst für welche Aktivitäten aufbringen. Dafür wurde ein sogenannter „Zeitkuchen“ farblich im Stundentakt gestaltet. Es ging um die individuelle Zeiteinteilung – wie viel Zeit verbringt jeder zum Beispiel mit Schlafen, Essen, Busfahren, Schule und dann natürlich mit Medienkonsum. Auch schauten wir, welche Schutzfaktoren es geben kann, was macht mir selbst noch Spaß, mit wem kann ich diese Aktivitäten teilen. Der Selbsttest brachte einen Einblick in das eigene Konsumverhalten und zeigte, ob eventuell eine Gefährdung vorliegt. Die Schüler und Schülerinnen rotierten dann zwischen den Stationen, die Reihenfolge konnten sie selbst wählen, je nachdem welche Station gerade frei war.

Foto: Eike Neumann

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Foto: Eike Neumann

Um 10.30 Uhr begann das Theaterstück. Die Hauptfigur „Jule“ war ungefähr im Alter der Schüler und Schülerinnen. „Nachdem Jule lange Zeit ein sehr altes Handy besaß, bekam sie endlich auch das heißersehnte Smartphone geschenkt und tauchte ein in die mediale Welt, mit allem was da so möglich war. Zunächst lernte sie einen Jungen kennen und vertraute ihm recht schnell und schickte das eine oder andere Bild. Später hatte sie die „Spielewelt“ für sich entdeckt. Mit In-App-Käufen erhöhte sie innerhalb kürzester Zeit die Forderungen der Telefonrechnung, bis ihre Mutter dann darauf aufmerksam wurde und ihr das Smartphone wieder entzog. Jule hatte keinen Bock mehr auf ihre reale Freundin und zog sich immer mehr zurück. Sie wurde aggressiv, wenn sie nicht spielen konnte ….“. Nach dem Stück gingen die beiden Schauspielerinnen in die Diskussion mit den Schülern und Schülerinnen.

Foto: Eike Neumann

Im Anschluss ging es in die jeweiligen Räume zurück und wir werteten dann wieder klassenweise den Parcours aus und tauschten uns noch weiter über den Mediengebrauch aus. Es war ein sehr interessanter Tag, mit vielen Eindrücken und interessanten Gesprächen. Es bleibt zu hoffen, dass die Jungs und Mädels auch etwas für sich persönlich mitnehmen konnten und ihren Blick ein bisschen mehr darauf richten, was sie mit dem Smartphone alles machen, aber auch im negativen Sinne anrichten können. Die Veranstaltung konnte durch die finanzielle Unterstützung des Landesjugendplanes umgesetzt werden.