Mittlerweile ist mehr als ein halbes Schuljahr vergangen und unsere Schüler und Schülerinnen haben sich mehr oder weniger in ihren Klassen eingelebt. Doch leider läuft es nicht immer überall so richtig gut. Was aber durchaus auch normal ist, wenn unterschiedliche Charaktere aufeinander treffen. Da ist auch mal der eine oder andere Konflikt vorprogrammiert.
Mit Hilfe eines Fragebogens haben wir zunächst den IST-Stand erfasst. „Wie erlebe ich mich und unser Miteinander in der Klasse“, war die zentrale Frage, der wir nachgehen wollten. Dabei kam heraus, dass es nicht immer rund läuft, der Umgang nicht immer von Respekt und Fairness gekennzeichnet ist und es auch Ausgrenzungstendenzen gibt. Dem wollten wir nachgehen …
Auch schauten wir, wie das Beziehungsnetz ist. Wer ist wem am nächsten, wer harmoniert mit wem am besten? Auch die Lautstärke in manchen Unterrichtsfächern wurde von den Schüler und Schülerinnen selbst kritisiert. Alle waren sich einig, dass sie versuchen wollen, am vorhandenen IST-Stand etwas zu ändern. Groß war auch der Wunsch, dass es keinen Streit in der Klasse geben sollte. Ich versuchte ihnen dabei allerdings klar zu machen, dass streiten im Leben normal ist. Allerdings kommt es darauf an, wie an einer gemeinsamen Lösung gearbeitet wird, so dass alle Streitparteien am Ende zufrieden sind. Ein großes Thema, zugegeben, aber wir näherten uns in kleinen Schritten …
Zunächst nutzte ich die Übung „Duo-Bild“, um zu schauen, wie sich alle auf eine zweite Person einlassen können. Dabei entstanden keine Probleme und keine Konflikte, da sich die Teams selbst suchen konnten. Es fiel allen leicht, sich auf den Kumpel oder die Freundin einzulassen, zumindest am ersten Tag. Sich führen lassen und führen war kein Problem.
Am zweiten Tag wurde es aber etwas interessant, da ein Team nun anders zusammengesetzt war und es da dann doch zu kleineren Reibereien kam. Am Ende sprachen wir darüber und alles war halb so wild. Und die kleinen Kunstwerke, die entstanden sind, brachten uns alle zum Schmunzeln.
Dann stiegen wir intensiver in das Thema „Kommunikation“ ein. Was bedeutet es, miteinander zu kommunizieren, welche Wege gibt es? Es sollte deutlich werden, dass Kommunikation weitaus mehr ist, als nur miteinander zu reden. Der Großteil unserer Kommunikation findet nonverbal statt und wir sollten alle versuchen, da etwas sensibler zu werden, denn uns wird hier sehr viel mehr übermittelt als wir denken. Das Vier-Ohren-Modell sollte zudem verdeutlichen, dass Botschaften immer anders verstanden werden können, als wir es vielleicht beabsichtigt haben und es so auch zu vielen Missverständnissen kommt, die im Streit oder Konflikt enden können.
Abschließend versuchten wir uns an der Übung „Alltag, Routine, Stress“, die dann aber nicht ganz so gut funktioniert hat. Wir besprachen, woran es lag und verdeutlichten noch einmal gemeinsam, wie wichtig es ist, aufeinander Rücksicht zu nehmen, miteinander zu kooperieren und zu kommunizieren und einfach sensibel im Umgang mit anderen zu sein. Sicherlich heißt es hier, auch weiter miteinander im Gespräch zu sein.
Auch in den anderen 7.Klassen wird geschaut, wie es sich mit dem "Wohlfühlen" verhält...