JuLeiCa-Ausbildung trotzt Eiseskälte!

Warum verbringen Jugendliche, wie wir, ihre Freizeit damit, bei einer Jugendleiterschulung mehr Seminareinheiten zu absolvieren, als während unseres täglichen Schulunterrichts?
Die Lösung ist ganz einfach, weil es uns Spaß macht, denn den hatten wir alle im Erlebnispädagogischen Zentrum von Havelberg wirklich ausreichend! Also einfach und irgendwie doch kompliziert, denn wenn Lernen gleichzeitig Spaß bedeuten soll, steckt viel Arbeit dahinter und Arbeit hatten wir wirklich eine Menge. So gab es in der Zeit vom 28.01. bis 02.02.2012 nicht nur für die verantwortlichen Schulungsleiter_in der Berlin-Brandenburgischen Landjugend Manuela Urbschat und Dirk Budach genug zu tun, sondern auch für uns Teilnehmer_innen.


Chris Trzensimiech quälte uns von Gruppenarbeit zu Gruppenarbeit durch die beiden Themenbereiche Projektmanagement und Gruppendynamik. Die Gruppenarbeiten, die zum Teil sehr simpel waren und doch effektiv, haben uns gezeigt was man eigentlich genau macht in einer Gruppe. „Learning bei Doing“ lautete das Motto, denn wir wurden selbst zum Teil einer Gruppe und durchlebten die Auf und Ab’s der verschiedenen Gruppenphasen am eigenen Leib. Natürlich gerieten wir dann auch in Konfliktsituationen und kamen des Öfteren an unsere Grenzen, doch selbst für solche Momente hatten unsere Betreuer_innen die passenden Themengebiete parat. Dank dem Input von Mario Byell zu Konfliktmanagement und von Daniel Kopperschmidt zum Umgang mit problembehafteten Teilnehmer_innen konnten wir diese Schwierigkeiten selbst meistern und fühlen uns jetzt nicht nur dadurch für die Arbeit als Jugendbetreuer_innen gut gerüstet. Auch unsere Eigeninitiative mussten wir unter Beweis stellen, als es hieß: für den letzten Abend eine kleine Veranstaltung aus dem Boden zu stampfen. Nach langem Planen, einigem Kalkulieren und jeder Menge Diskussionen entschieden wir uns für Kegeln am Nachmittag und einer Abschiedsparty am Abend. Sehr theoretisch wurde es leider Richtung Ende, als wir alles über Sexualstraftaten, Rechte und Gesetze vermittelt bekamen. Diese Themen fanden wir nicht nur total wichtig, sondern wissen mittlerweile, dass sie das auch sind! Zum Glück waren wir auch körperlich tätig. Um das Vertrauen aufzubauen und uns als Gruppe noch näher zu bringen als wir zu dem Zeitpunkt eh schon waren, sind wir in die Eiseskälte gegangen und haben mit Franka Kraatz ein paar Gruppenspiele gespielt. Die Kälte war schnell vergessen, denn auch dabei hatten wir viel Spaß. Unvergesslich bleiben sowieso die beiden Abende, an denen wir uns mit den Filmen „Sommersturm“ und „Napola“ an die Themen „Sexualität“ und „Rechte Gewalt“ herantasteten.
Insgesamt haben 14 Teilnehmer_innen aus der Prignitz bzw. Ostprignitz-Ruppin an der JuLeiCa-Schulung teilgenommen, mit fast identischen Gründen. Die einen um den Schlüssel für ihren Jugendclub zu bekommen und die anderen um Betreuer_in im Ferienlager werden zu können oder um beides zu dürfen. Die Unterkunft in Havelberg war sehr toll. Es gab ein großes Haus mit großen Zimmern. Das Essen, sogar das Gemüse hatte uns richtig geschmeckt und auch die Küchenfrau war voll freundlich. Unsere Betreuer_innen Dirk, Chris, Franka und Daniel sind total lustig und nett und halt einfach die Besten. Sie haben uns viele wichtige Dinge beigebracht, die wir nicht nur für die Betreuung von Kindern und Jugendlichen brauchen werden, sondern auch für unser ganzes Leben noch nutzen könnten. Wenn man es sich recht überlegt, wollen wir alle die Schulung wiederholen, denn wir hatten viel mehr Spaß als wir dachten und konnten das mit dem Lernen verbinden.

Bild und Text: Anne, Chantal, Jasmin und Sabrina